Wenn ich noch in Lohn und Brot stünde, wäre ich schon längst in der Personalabteilung vorstellig und hätte dort für die Zeit meiner Wandertour Bildungsurlaub beantragt. Ich weiß, Arbeitgeber sehen die Absents vom Arbeitsplatz aus Wissensdurst und Lernbedürfnis nicht gern. Und natürlich, zunächst hätte die zuständige Hamburger Behörde mein Bildungs-Projekt zertifizieren müssen.
Doch es ist überwältigend, welche Eindrücke auf den Wanderer auf dem Weg von gestern einstürmen. Es ist nicht das Wissen um die Bernsteinstraße. Es sind vor allem die vielen Informationen, Themen, Namen und Begebenheiten, die in der Region miteinander verknüpft und die auch historisch nicht zu trennen sind. Diese Route ist auch heute nicht nur ein Handelsweg. Mit ihr verbinden sich Staaten, Menschen und Kulturen.
Ein langer Teil meines Weges führt durch Pannonien. Vielleicht eine Bildungslücke, aber mit dem Begriff konnte ich bisher nichts anfangen (und auch mein vermaledeites Tablet-Schreibprogramm bietet mir nur „Pannendienst“ an).
„Das Gebiet zwischen Alpen und Donau erhielt von den Römern den Namen ‚Pannonien‘, aber die Region wuchs bereits vor der römischen Zivilisation zu einem einheitlichen Ganzen zusammen, da hier am Fuße der Berge die Bernsteinstraße verlief“, steht in einer Werbebrochüre der Stadt Szombathely (auf deutsch Steinamanger, in der Antike Savaria). Pannonien umfaßte Gebiete Ungarns, Sloweniens, Kroatiens und des Burgenlandes. Es gäbe da noch viel zu lernen und nachzulesen.
Da fällt mir, allerdings etwas zu spät ein: Meinem Arbeitgeber hätte ich die Genehmigung meines Bildungsurlaubs zusätzlich schmackhaft machen können. Nicht nur, dass ich alles finanziere, der Fußmarsch (auch wenn es mal eine Zwangspause gibt) diente auch dem Erhalt der körperlichen Fitness und damit der Arbeitskraft. Nun dient er, wenn alles gut geht, der längeren Inanspruchnahme der Rentenkasse.
Lieber Carsten- ganz liebe Grüße von den Skatschwestern. Wir trinken gerade auf Dich und finden deine Unternehmung ganz toll. Bring bitte Bernstein mit – als Pik, Karo, Kreuz und und Herz.
Herzliche Grüße aus HH ( in der Sonne mit Erdbeersekt) – die Skaterinnen