Im Wandermodus nach fast 30 Kilometern Hitzeschlacht fällt es schwer, etwas halbwegs Vernünftiges in die Tablet-Tastatur zu bekommen. Habe es gestern zunächst nicht bemerkt, dass ich in dem Dörfchen Miren die italienisch-slowenische Grenze überschreite. Es war eine Abkürzung über einen Schotterweg. Und plötzlich stehe ich in dem jungen Bergstaat. Keine Fragen, keine Passkontrolle. Das gilt für die EU. Und das ist gut so. Ich habe anderes erfahren.
Mit schweren Beinen erreiche ich die Jugendherberge Ajdovscina. Ein moderner Bau, am Rande der Stadt, neben dem Flüsschen Hubelj. Scheinbar mit EU-Geldern unterstützt, eine sinnvolle Investition für die Jugend. Und ich gehöre dazu. Wunderbar. Nein wirklich, man hat mich sehr freundlich aufgenommen. Weitere Jugendliche habe ich allerdings noch nicht gesehen. Aber die Saison beginnt erst.
Ajdovscina war zur Römerzeit ein befestigtes Lager mit dem Namen Castra. Es sicherte die Handelsroute von Aquileia nach Norden, die heute auch Bernsteinstraße genannt wird. Teile der Befestigungsmauer und einer der 14 Rundtürme sind gut erhalten und Ziel meines Stadtrundganges.
Na, wie läuft’s.
Der Weg ist das Ziel.
Wenn es einer schafft, dann bist Du das.
Jürgen