Landschaft vor Loce

Dobre dan

„Dan“. „Dan“. „Dan“. Eigentlich ja „dobre dan“, „guten Tag“. Mit einer Art norddeutschem „Moin“ grüßen auf meinem Weg nach Loce freundlich Radfahrer, die sich neben mir die Hügel (oder sind es Berge?) hochstemmen oder Gartenfreunde, die ihr Unkraut zupfen.

In dem kleinen Loce habe ich mit Hilfe der Tourismus-Information in Celje im Hotel „Penzion Kracun“ ein Zimmer, das letzte freie, vorbuchen können. Weitere Unterkünfte gibt es in der Region bis nach Ptuj, meinem nächsten interessanten Ziel entlang der Bernsteinstraße, nach meinen Recherchen und Auskunft der Tourismus-Experten nicht.

Wie kann das sein? Ich laufe über 25 Kilometer durch eine liebliche Landschaft mit immer neuen Fernblicken, die mich erst an Masuren und dann, als die Hügel zu Bergen werden, an das Ällgäu erinnert. Die Sonne scheint, Mais und Getreide stehen auf den Feldern. An den Obstbäumen reifen Äpfel, Birnen und Pflaumen. Kirschen sind abgeerntet. Große Walnussbäume stehen neben den Häusern. Weinreben schützen Terrassen vor Blicken Fremder. Neben fast jedem Gebäude gibt es ein Fleckchen, auf dem Gemüse angebaut wird: Bohnen, Zwiebeln, Kartoffen, Möhren und Porree. Für den Eigenbedarf, für die Familie.

Die Menschen auf dem Land sind nicht besonders wohlhabend, so scheint es. Aber sie leben in einer heilen Landschaft, die wie für „Ferien auf dem Bauernhof“ geschaffen ist. Und doch habe ich auf meinem Weg durch Slowenien bisher nicht einen Hinweis auf eine private Unterkunft entdeckt. Eine Möglichkeit für Hausbesitzer,  eine kleine Nebeneinnahme zu erzielen. Und wenn ich morgen in den Dörfern nicht erstmals ein Schild mit der Aufschrift „Sobe“, „Rooms“ oder „Zimmer“ entdecke, dann liegen fast 40 harte Kilometer Fußmarsch bis nach Ptuj vor mir.

Ein Gedanke zu „Dobre dan“

  1. Hallo Wanderer,
    wir haben eben deinen neuesten Bericht gelesen, ist schon eine enorme Leistung von dir.
    Erinnert mich an meine letzte Wanderung, (du weißt schon)
    ohne Schmerzen geht so etwas wohl nicht.
    Die positiven Eindrücke und Erlebnisse werden, wenn du wieder zu Hause bist, überwiegen.
    Lieber Carstem, wir wünschen dir für den weiteren Weg das Beste und immer das richtige Wetter.
    Herzliche wehmütige Grüße
    Birgit und Rolf

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