Von A nach O

Östliche Bernsteinroute
Östliche Bernsteinroute

Seit Urzeiten fasziniert der Bernstein den Menschen. Der goldgelbe Stein, auch „Tränen der Götter“ genannt, ist kein Mineral, sondern altes Baumharz. Bernstein gab auch dem wichtigsten europäischen Nord-Süd-Handelsweg seinen Namen. Mehrere Routen verbanden das Mittelmeer mit der Ostsee. Die bedeutenste führte von Aquileia an der Adria über den römischen Stützpunkt Carnuntum an der Donau bis ins ostpreußische Samland, das heute zur Kaliningrader Oblast und damit zur Russischen Föderation gehört. An der samländischen Küste sammelten die Bewohner bereits zu Zeiten des Deutschen Ordens das begehrte Material. 1870 richtete die deutschen Firma Stantien & Becker in Palmnicken  das erste und bis heute einzige Tagebauwerk ein.  Heute heißt der Ort Jantarny (Bernsteinort). Und dorthin will ich in den nächsten Wochen, es werden wohl eher Monate, zu Fuß laufen. Freiwillig. Von der Adria an die Ostsee.

Hitzewelle in Friuli

„War der ganze Aufwand umsonst? Oder kommt doch noch etwas?“, fragt mich mein Freund und Nachbar Wolf per E-Mail, jetzt, da ich bei 35 Grad vor meinem Mobilhome auf einem Campingplatz in Aquileia im wunderschönen Friuli an meinem neuen Tablet sitze, dessen Tastatur längst nicht immer das nachvollzieht, was ich meine vorzugeben. Tagelang haben wir an meinem Computer und an dem neuen Ding „herumgemaddert“, wie Wolf immer sagt. Und nun soll alles für die Katz gewesen sein? Keine Berichte von unterwegs, von dem etwas größenwahnsinnigen Unternehmen „Zu Fuß auf dem Bernsteinweg“? Kein Blog?

Im Flugzeug nach Venedig hatte ich ein kurzen Text angefertig, der den Hintergrund meines Vorhabens beschreiben sollte. Nun versuche ich meine „Einleitung“ zu kopieren und auf den Blog zu ziehen. Doch das will mir nicht gelingen. Derweil lese ich auf meinem Handy, dass die Temperatur gegen 20 Uhr auf kühle 30 Grad sinken wird. Nun gut, ich muss den Text noch einmal schreiben. Und jetzt frage ich mich, kann ich das Alles noch einmal korrigieren. Leider gehöre ich zu denen, die ihren Text mindestens fünfmal lesen, verbessern und gern nach drei Tagen noch einmal „drüber gehen“.